une prise de … // ça m’énerve

mes chers

Modeblogger sind alles hohle Püppchen! Coiffeusen sind dumm! Banker sind doch alle korrupt! Physiotherapeuten tragen Ökolatschen und haben struppiges Haar und Lehrer wissen sowieso immer alles besser! Richtig? Nein! Also, wieso könnten wir nicht einfach einmal zur Abwechslung mit diesem albernen Klischeedenken aufhören. Oder was denkt ihr?

Ja, ich bin genervt. Nicht unzufrieden, nein, einfach nur genervt. Um das in Worte zu fassen, muss ich aber erst ein wenig ausschweifen. Eigentlich wollte ich mich nicht dazu äussern, doch ich denke, ich kann wirklich etwas dazu sagen.

Ob nun ein Blogger ein hohler Nichtsnutz ist, der nur gierig nach Samples strebt? Vielleicht, mag sein, es gibt bestimmt welche, die nur auf Gratiszeugs aus sind. So wie es auch Therapeuten gibt, die meinen, allein ihre Ökotreter machen sie zu einem besseren Menschen. Die dich verurteilen, nur weil du keine von ihrer Sorte bist. Ja, ich kenne das. Das Gefühl, nirgends so richtig dazuzupassen.

Als Therapeutin, und ja, ich bin eine wirklich gute, bin ich zu stylisch, zu adrett, trage High Heels (natürlich nicht bei der Arbeit) und kenne noch viele andere Themen ausser „tue dies, tue das“ und das erst noch in einem übelst belehrenden Ton. Ja, meine Patienten mögen mich, weil ich kompetent, fröhlich und stets bestrebt bin, das Beste zu geben. Und genau das sollte doch jeder von uns tun: sein Bestes geben! Natürlich, es gibt sie, die schwarzen Schafe. Etliche sogar. Und wenn schon, mir doch egal. Es sollte auch dir egal sein. Nur weil viele Menschen herumirren, die ihre Sache nicht ernst nehmen, heisst das nicht, dass du dich von einer Branche distanzieren musst. Egal, ob im Gesundheitswesen oder eben im Bereich der Mode.

Wenn es also so ist, dass die Modewelt ein Zirkus voller oberflächlicher Leute ist (ich persönlich empfinde das gar nicht so, aber jedem das Seine), dann ist das doch keine Grund, sich davon fernzuhalten. Erst recht nicht, wenn du viel mehr zu bieten hast als leere Worthülsen.

Ein Vergleich: Mitte zwanzig hatte ich eine Identitätskrise. Einerseits war ich Therapeutin und liebte meinen Job, andererseits musste ich mich dafür immer irgendwie verstellen. Ich war der Ansicht, nein, es wurde mir auch wirklich eingetrichtert, dass eine Physiotherapeutin nicht mit einem eleganten Outfit zur Arbeit gehen kann. Eine chice Handtasche? Fehlanzeige. Also kaufte ich mir sportive Umhängetaschen, alles, um ja nicht aufzufallen. Doch ich fiel in ein Loch. Wie kann ich mich, mein Innerstes verleugnen, wenn es doch das genau ist, was mich ausmacht? Ich wollte weg. Weg vom Beruf, einfach nur weg. Und ich ging auch weg, machte eine Pause. In dieser Pause entstand auch mein Blog.

Heute arbeite ich wieder als Therapeutin. Aber ich gehe zur Arbeit, so wie ich bin. Mit meiner chicen Tasche und mit Schuhen, die zu mir passen. Nicht, um jemandem etwas zu beweisen. Nein, einfach, um zu mir selbst zu stehen.

Ja, ich bin Therapeutin und ja, ich blogge. Ich blogge, weil ich es unabdingbar liebe zu schreiben. Und ich blogge, weil ich meine Leidenschaft für Mode mit euch teilen möchte. Ich blogge, weil ich Beautyprodukte vergöttere. Schon als kleines Mädchen fragte ich nach Müsterchen und probierte liebend gerne Neues aus. Und ich liebe das Leben. Ich liebe es, das Schöne zu geniessen. Und genau das solltest du auch tun.

Komme mit dir selbst ins Reine und geniesse es. Egal, ob in der schillernden (nüchtern betrachtet ist sie das nämlich gar nicht) Welt der Mode oder in der ach so korrekten (schön wärs) Welt der Therapeuten.

Short Story

Photography by Anita Rossé , all rights reserved

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