mes chers
Legitimität oder die Frage, was es mir wert ist, dass ich mit einem guten Gewissen abends zu Bett gehen kann …
Ich muss gestehen, dass mich dieses Thema besonders aufwühlt, nachdenklich macht und es mir alles andere als leicht fällt, Worte dafür zu finden. Was denn überhaupt geschah?
Um es auf den Punkt zu bringen: Eine meines Erachtens sehr zweifelhafte Kooperationsanfrage ist es, die mich nicht nur fassungslos macht, sondern auch noch ziemlich wütend. Wütend auf mich, da ich anscheinend zu integer bin und an Werte glaube. Werte wie Aufrichtigkeit und Professionalität. Und ich bin wütend auf die Firmen, die die Dreistigkeit besitzen, solch unseriöse Forderungen zu stellen.
Ja, ich weiss, Werbung will uns einlullen und uns etwas verkaufen. Wie aber kann ich etwas verkaufen, wenn ich dazu nicht stehen kann? Weil es Geld gibt? Und wie viel Geld ist es wert, seine eigenen Werte zu verkaufen?
Ich sage: keines!
Das wir uns richtig verstehen: Dazu stehen heisst, von einer Sache begeistert sein. Egal, ob Geld mit im Spiel ist oder nicht. Dann kommt das Rechtliche hinzu. Es gibt Regeln und an die sollte man sich halten. Ja, auch die Unternehmungen sollten das tun!
Wie kann also eine Firma allen Ernstes verlangen, einen gesponserten Beitrag nicht als solchen zu deklarieren? Wovon hat sie Angst? Dass die Glaubwürdigkeit leidet? Oder wieso schreiben viele Blogger von sich aus nicht hin, wenn sie das eine oder andere zur Verfügung gestellt bekamen?
Ganz ehrlich, ich bin überzeugt, dass jeder, der mit offenen Karten spielt, nicht nur deutlich länger spielt, sondern auch viel besser.
Was nützt es also, wenn ich sage, ich sei von etwas überzeugt, wenn ich das letztendlich nicht bin? Oder verschweige, dass ich etwas erhalten habe?
Ich sage: Blödsinn! Völliger Blödsinn!
1. Kann ich nur von etwas völlig begeistert schreiben, wenn ich das auch so empfinde. Wie oft habe ich Firmen schon ehrlich mitgeteilt, dass mich ihre Sache nicht vollends überzeugt hat und ich deshalb von einem Post absehe? Oft! Denn Negativwerbung zu lancieren, liegt mir nicht.
2. Wieso werden bezahlte Posts verpönt und/oder verschleiert? Kann eine Firma nicht dazu stehen, dass sie für seriöse Arbeit auch gewillt ist, diese fair zu entlöhnen und richtig zu deklarieren? Oder weisst du eine Werbeagentur, die kostenlos textet? Einen Fotografen, der kostenfrei knippst und einen Layouter, der ebenfalls für lau arbeitet? Und, was denkt ihr, ist das, was in Zeitschriften steht, unentgeltlich geschehen?
Um eines klarzustellen: Bis jetzt wurde noch kein einziger Beitrag, welchen ich in meinem Blog verfasste, bezahlt. Einige Produkte und die Medienreisen, welche ich teste, wurden mir jedoch grosszügigerweise offeriert. Aber erst dann, wenn ich wirklich überzeugt bin, schreibe ich darüber einen Post. So sollte es sich auch bei sogenannten “gesponsterten” Artikeln verhalten. Ich bin grundsätzlich überhaupt nicht gegen solche. Aber wenn ich Posts dieser Art verfasse und euch zu lesen gebe, müssen sie zuerst einmal als gesponsert deklariert sein und vor allem muss ich zu 100% dahinter stehen können.
Eben! Also bitte nochmals zum Mitschreiben: Handle überlegt, egal, ob im Beruf oder im Hobby. Und wenn du was tust, dann mach es richtig und bleib fair!
Photography by Anita Rossé , all rights reserved
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