mes chers
„Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es …“
Erich Kästner
Treffender könnte man es wohl nicht ausdrücken, als es Erich Kästner bereits vor zig Jahren getan hat. Aber ist Moral in der jetzigen Zeit überhaupt möglich? Wie weit kann, darf oder soll die Moral gehen?
Ist die Moral gar ein Luxusprodukt, in einer Zeit, wo Nächstenliebe beinahe zu einem Fremdwort geworden ist und der Narzissmus überhand genommen hat?
Wie ich überhaupt auf solche Fragen komme?
Nun, die Sache ist die: Innert Sekunden trifft man Entscheidungen. Diese beruhen auf Erlerntem, auf Wissen und auf Erfahrungen. Die Moral ist es, die diesen jedoch die Wertigkeit gibt und ihnen Gewicht verleiht. Klar, jeder hat andere Moralvorstellungen. Bei den einen sind sie verschwindend klein, bei anderen unerfüllbar hoch. Doch was wären wir, wenn wir nur noch funktionieren und uns jeglicher Moral freisprechen würden? Wenn es vor lauter Profit, vor lauter Verdunkelung oder was weiss ich alles, keinen Platz mehr dafür hat, auch einmal gewisse Werte zu berücksichtigen?
Was, wenn es nur noch zählt zu tun, und es rein gar keinen Platz mehr hat, es auch „gut“ zu tun? Ehrlich gesagt, ich wage mich nicht, eine allgemeingültige Aussage zu tätigen. Meiner Ansicht nach entscheide ich mich dann bewusst für das Nichttun. Denn wenn es keinen Platz für Gutes hat, so hat es für mich keinen Sinn. Nur einfach etwas zu tun, das genügt mir letztendlich nicht.
Oder wie Ghandi sagte: „Ein aus tiefster Überzeugung gesprochenes Nein ist besser als ein aus blosser Gefälligkeit dahergesagtes Ja!“
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