mes chers
„Es geht mir gut, wirklich gut…“
Wann habt ihr das letzte Mal das zu jemandem gesagt? Und habt ihr das nicht nur so gesagt, sondern auch wirklich so empfunden?
In meinem Beruf begegne ich jeden Tag Menschen. Menschen, die den Grossteil ihres Lebens bereits hinter sich haben. Menschen, die zurückblicken auf das, was war und voller Ehrfurcht vorausschauen auf das, was die nächsten Tage, Monate oder gar Jahre für sie noch bereithalten mögen. Es sind jene Menschen, von denen wir Jungen so dermassen viel Lernen können. Lernen aus deren Erfahrungsschatz!
Wieso? Von den vielen Lebensgeschichten, von denen jede einzigartig ist, sehe ich eine einzige Gemeinsamkeit: Der psychische Zustand entscheidet über Erfolg und Misserfolg, und das in allen Lebenslagen.
Egal, wie sehr der Körper mit Gebrechen versehrt ist, wenn die Psyche stark ist, ist die Genesung die logische Konsequenz. Aber es wäre anmassend und schlicht und ergreifend falsch zu sagen, dass „nur“ die Psyche in Ordnung sein muss und dann regelt sich alles von alleine. Nein, das ist gewiss nicht so, nicht im Geringsten.
Aber um wieder die Sache auf den Punkt zu bringen: Die psychische Verfassung ist wie der Motor eines Jeden. Sie ist der Antrieb, der Motivator. Geht es der Psyche schlecht, sind tiefschürfende Folgen die Konsequenz. Und genau das sehe ich bei all diesen alten Menschen.
Ich sehe die, die sich aufgegeben haben und diejenigen, die kämpfen.
Die, die sich selbst bemitleiden und darin völlig vergessen, wie gut es ihnen doch eigentlich geht, aber auch welche, die voller Hoffnung sind, obwohl keine Besserung in Sicht ist.
Die Psyche. Sie ist das Zünglein an der Waage. Sie entscheidet, ob du glücklich oder tief traurig bist. Zufrieden oder unzufrieden. Aber vergiss niemals: Deine Psyche, die hast du in der Hand. Du kannst sie lenken; lass sie nie aus deiner Hand!
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